Die Renaturierung des Lindenweihers

Teil 2 (2000 bis 2006)

2000 war geprägt von diversen Arbeitseinsätzen.

2001 pflanzten die Mitglieder der Bürgerinitiative und Schüler der Lessingschule 100 Wildrosen am runden Teil entlang der Rembrandtstraße. Die Pflanzen wurden von der BI finanziert. Im Herbst wurde ein Teilstück des Wegenetzes an der Böcklinstraße mit einer neuen Promenadendeckschicht versehen. Dem Aufruf der BI folgten viele fleißige Helfer.

2002 gelang der Bürgerinitiative ein großer Erfolg für den sie jahrelang geworben und gekämpft hatte. Endlich stimmte der Umweltausschuss der Stadt, sowie die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung einer jahrelangen Forderung der BI zu. Es ging dabei um den im Zuge des Baues der Badeanstalt in den 60iger Jahren, mit Schlacke und Hausmüll zugeschütten (ca. 63 m langenTeil), zwischen dem langen und runden Teil wieder zu öffnen.

2003 wurde der Durchstich vorbereitet. Im August wurde der im verschütteten Teil eingebrachte Hausmüll entfernt. Das war eine wichtige Voraussetzung den langen und runden Teil wieder miteinander zu verbinden. Die Havelländische Abfallwirtschaft entsorgte ca. 340 m³ Müll und Unrat. Unglaublich, wie fahrlässig in den 60iger Jahren mit der Natur umgegangen wurde!  Im September wurde ein Fördermittelantrag der BI und der Stadt Falkensee bei der Stiftung NaturschutzFonds Brandenburg eingereicht  Dieser wurde im November bewilligt. Der Fördermittelbescheid  in Höhe von 54.000 Euro  aus Erträgen der Glücksspirale übergab Umweltstaatssekretär Herr Schmitz-Jersch im Rathaus Falkensee.  

2004 Endlich – der Durchstich!. Die Arbeiten wurden vom 15.-30.März von der Firma GeLa Gewässer-und Landschaftsbau aus Seelow durchgeführt. Dabei mussten ca. 2.500 m³ Schlamm und Sand ausgebaggert und abtransportiert werden. Die Wasserfläche erweiterte sich um ca. 1.700 m³ , dabei entstanden etwa 130 m Uferzone und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Ein schönes Landschaftsbild und die Blickachse vom runden zum langen Teil wurde neu geschaffen. Auch die ursprünglich vorhandene Insel im runden Teil wurde wieder hergestellt. Am 2. April wurde der neue Abschnitt feierlich eingeweiht. Am 17.April war schon das erste Grün an den neuen Böschungen sichtbar. Bei einen gemeinsamen Arbeitseinsatz der Bürgerinitiative und dem Grünflächenamt wurden am Nordufer 260 Sträucher und 7 Bäume gepflanzt. Gleichzeitig wurde der bestehende Naturlehrpfad erweitert.

2005 Nun galt es den noch schmalen Damm, der als Übergang vom Nord- zum Südufer zwischen langem und rundem Teil zu entfernen und durch eine Brücke zu ersetzen.

Als Vorbild diente der BI die an dieser Stelle von 1905-1936 vorhandene Spreewaldbrücke. Nach heutigen Anforderungen konnte die neue Brücke nicht genau der ursprünglichen Form entsprechen, sollte dieser jedoch etwas angelehnt sein. Doch die Treppenstufen eigneten sich nicht zum kopieren, heute baut man barrierefrei. Dazu ließ sich die BI von verschieden Herstellern Angebote machen. Am 7.September war es dann endlich soweit. -die Brückeerreichte per Tieflader ihren Bestimmungsort und wurde hoch über die Baumkronen mit einem  Kran eingeschwenkt und eingebaut. Sie stammt von der Firma Busmann Ingenieur-Holzbau  Schüttorf, hat eine Länge von 8 m, eine Breite von 2 m und ein Gewicht von 3 t. Die Gesamtkosten betrugen 15.000 Euro und wurden durch Spenden und Sponsoring aufgebracht. Kurz vor dem Einbau der Brücke wurde der schmale Damm entfernt, so dass seitdem wieder eine Gewässerverbindung zwischen Karl-Marx. Straße an der  Kirche und Rembrandtstraße vorhanden ist. Damit konnte ein wichtiger Teil der Renaturierungsmaßnahmen verwirklicht werden. Ein Traum vieler Mitglieder der Bürgerinitiative, an dessen Verwirklichung wegen großer Widerstände und Einwände manch einer nicht mehr geglaubt hatte, ging in Erfüllung….

Im gleichen Jahr im Herbst, wurde im langen Teil ein Abschnitt von der Brücke in Richtung Leistikowstraße auf einer Fläche von etwa 60 x 15m die etwa 1m starke Schlammschicht auf 50-60 cm verringert. Das entspricht etwa 500 m³ Nassschlamm.

2006 erfolgte eine Teilsanierung des Nordufers im langen Teile im Bereich der altenGärtnerei im Waldwinkel. Das Ufer war vor Beginn der Maßnahme bis zu 10 m zugeschüttet. Im Dezember wurden große Teile des verlandeten Ufers wieder freigelegt. Dabei wurden ca. 650 m³ Erdreich entfernt und abtransportiert. Auf einer Länge von ca. 120 m konnte der ursprüngliche Uferverlauf wieder hergestellt werden. Nach exakter Vermessung und nach alten Fotos wurde der Uferverlauf neu geformt.

Nachdem unsere Hauptziele zur Renaturierung des Biotops in den Jahren 1992 bis 2006 erreicht wurden, geht es natürlich mit dem Erhalt, Schutz und der Pflege des Gewässers weiter. Regelmäßige Arbeitseinsätze, Beratungen und Zielsetzungen gehörten dazu.